Mit diesem Projekt ist die Untersuchung der Beziehungs- und Einflußnetzwerke
beabsichtigt, in die das Werk des Leipziger Soziologen Hans Freyer eingebettet
ist. Die umfangreichen Archivrecherchen, die das empirische Fundament dieses
Projektes bilden, sind darauf ausgerichtet, die Netzwerke von Personen und
Institutionen, ihrer wissenschaftlichen, politischen und allgemein-kulturellen
Diskurse herauszuarbeiten, welche in nachweislicher Beziehung zu Freyers
Werk und Wirken stehen.
Im einzelnen ist die Bearbeitung gerichtet auf:
Rezeption und Weiterführung der Freyerschen Soziologie durch Schüler
und Kollegen; ihre Anziehungskraft für die unterschiedlichsten akademischen
und außerakademischen Kreise; ihre Wechselwirkungen mit anderen Disziplinen
und ihre institutionellen Verbindungen; die Interdependenz zwischen wissenschaftlicher
Produktion, zeitgenössischen gesellschaftlichen Voraussetzungen und
politischen Konstellationen.
Um den Aspekt der Konstellationen in den Mittelpunkt zu stellen, wird die
Publikation gegliedert durch die wichtigsten Wirkungsorte Hans Freyers in
chronologischer Reihenfolge:
- Freyers Leipzig. Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und Kultur in Leipzig
um die Jahr hundertwende.
- Kiel 1922-25: Von der Kulturphilosophie zur Soziologie.
- Leipzig 1925-1937: Die Sendung der Soziologie in unserer Zeit.
- Budapest 1938-1945: Vom politischen Utopismus zum politischen Realismus;
- Wiesbaden-Münster 1947-1969: Die sekundären Systeme der Industriegesellschaft.
- Leipzig nach 1945: Die andere Wirklichkeit.
Das Projekt wird am Zentrum für Höhere Studien bearbeitet und
steht in regem Informationsaustausch mit weiteren Forschungsinitiativen
der Universität Leipzig zu ihrer Geschichte seit Mitte des 19. Jahrhunderts,
die als Vorbereitung der 600-Jahrfeier der Universität jetzt in Angriff
genommen werden. Angeregt durch dieses Projekt, wurde die Übergabe
von Nachlässen aus dem Bereich der Leipziger Sozialwissenschaften in
Aussicht gestellt; so wird das Projekt auch einen Beitrag leisten können,
die Dokumentation der Leipziger Universitätsgeschichte zu vervollständigen.
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